Dein Arzt hat keine Ahnung von Ernährung! Warum?

Immer wieder bekomme ich mit, wie Ärzte um Ernährungsratschläge gebeten werden. Im Internet lese ich oft davon, ich höre es im Freundeskreis und manchmal sogar bei Klienten:“Mein Arzt hat aber gesagt…“. Schön. Was hat er in seinem Studium über Ernährung gelernt? Weniger, als du denkst. Zwei witzige (?) Geschichten zu diesem Thema, bevor ich auch die andere Seite der Medallie beleuchte.

Die erste Story…

…handelt von einer Freundin von mir, die sehr gut in Form war, als ich sie kennen gelernt habe. Sie nimmt diverse Präparate zu sich (z. B. weibliche Hormone) und hat Probleme, sich langfristig und regelmäßig zum Sport zu motivieren. Mit den Jahren erfuhr sie eine signifiante Gewichtszunahme (Fett). Obwohl sie immer noch sehr gut aussah, störte sie das und sie begann auf eigene Faust zu diäten. Programm: Unter 1000 kcal am Tag bleiben. Bei schätzungsweise max. 70 kg Körpergewicht. Diejenigen von euch, die sich ein bisschen auskennen, werden den Wahnwitz hier schon bemerken. Doch was für einen Rat gab ihr dann ihr Arzt, ein vermeintlicher Experte? Sie solle doch mal unter 500 kcal am Tag versuchen! Sprachlos? War ich auch.

Im zweiten Beispiel…

…zitiere ich einen ehemaligen Bekannten, ebenfalls frischgebackener Arzt. Ich war gerade dabei, fünf Eier zu essen, da teilte er mir mit, dass dies sehr ungesund sei, wegen des vielen Cholesterins. Ich klärte ihn selbstverständlich über Cholesterin auf und gab ihm den Ratschlag, sich auf einen aktuellen Stand zu bringen – er hörte nicht einmal zu.


Ich glaube nicht, dass Medizinstudenten so einen hanebüchenen Unsinn an der Uni lernen. Aber scheinbar halten sich einige Ärzte für befugt, Diätratschläge zu geben, weil sie im Gesundheitswesen eine vom System bevorzugte Stellung einnehmen. Fakt ist: Nur weil jemand Arzt ist, heißt das nicht, dass er sich mit Ernährung und den damit verbundenen Zusammenhängen im menschlichen Körper auskennt. Natürlich bilden sich einige Ärzte auf diesem Gebiet fort und können den einen oder anderen hilfreichen Ratschlag geben. Aber in seinem Studium lernt er bestenfalls grobe Grundlagen darüber.

Heißt das, dass der Arzt im Ernährungsbereich gar nichts verloren hat? Definitiv nicht. Es gibt einige Punkte, in denen der ärztliche Rat sehr wichtig sein kann. Sobald Medikamente im Spiel sind gelten z. B. andere Regeln für Nahrungsergänzung. Bestimmte Dosierungen mancher Mineralstoffe oder Vitamine können in Kombination mit dem einen oder anderen Wirkstoff kritisch werden. Natürlich gibt es ausgewählte Ernährungsberater, die auch Zugriff zu diesem Wissen haben – sie sind jedoch selten. Der Arzt sollte diese Zusammenhänge kennen oder wenigstens einsehen können und überprüfen, wenn du ihn fragst.

Allerdings kann auch bei medizinischen Fragestellungen der versierte Ernährungsberater hilfreicher sein als der Arzt. Wie ernähre ich mich bei Verletzungen? Wie kann ich durch Ernährung beeinflussen, dass meine Wundheilung schnell und unkompliziert abläuft? Diese Themen spielen in der täglichen Praxis der Schulmedizin kaum eine Rolle, obwohl sie essenziell sind.

Abschließende Worte

Eine vollständige, seriöse Ernährungsberatung wird nicht mal eben in der Sprechstunde abgewickelt. Sie erfordert eine ausführliche Anamnese, in der nicht nur deine bisherigen Nahrungsmittelauswahl und deine Vorlieben Berücksichtigung finden, sondern auch Faktoren wie Alltagsstress, Tagesgestaltung, und Vieles mehr. Auch rät ein ganzheitlich und gesundheitsorientiert arbeitender Berater niemals zu schnellen Diäten, sondern sucht gemeinsam mit dir nach einem passenden System, mit dem du langfristig glücklich sein kannst und deine Ziele erreichst.

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