Exogene Ketone oder ketogene Diät? Die Vor- und Nachteile

Warum sollte man exogene Ketone nutzen, wenn der Körper doch selbst Ketone herstellen kann? Außerdem wären das doch zusätzliche Kalorien, wäre das nicht sogar ungünstig?

Diese Fragen klären wir heute endgültig auf, denn es gibt himmelweite Unterschiede zwischen der Einnahme von Ketonen zum Trinken und einer ketogenen Diät.

Exogene Ketone oder ketogene Diät

Wenn die ketogene Diät eine schlechte Idee ist

Gerade, wenn es darum geht, die Fettverbrennung wieder richtig in Gang zu bringen, ist die ketogene Diät oft das Mittel der Wahl. Und in vielen Fällen funktioniert das auch hervorragend:

Eine kohlenhydratarme und proteinreduzierte Ernährung. Fast nur Fett. In Kombination mit einem Kaloriendefizit oder einfach nur den Erhaltungskalorien. Der Fettstoffwechsel kommt auf Hochtouren und im Folgeschritt stellt die Leber – idealerweise – Ketone aus freien Fettsäuren her, die auch einen hohen Energiebedarf decken können – z. B. für das Gehirn oder sportliche Aktivität.

Die Leber stellt r-BHB Ketone her

Die ketogene Diät hat allerdings gleich mehrere Haken

– und vor allem den letzten kennt fast niemand.

  1. Der Weg in die körpereigene, endogene Ketose ist oft lang und von Kopfschmerzen und Grippe-ähnlichen Symptomen (Keto-Grippe) geprägt.
  2. Einschränkungen im Alltag – es dürfen keine Fehler (zu viele Kohlenhydrate oder Proteine) passieren – sonst fliegt man aus der Ketose und kann von vorne anfangen. Vom Keto-Mundgeruch mal ganz abgesehen.
  3. Wie bereits erwähnt, muss erst der Fettstoffwechsel funktionieren, damit es überhaupt zu einer körpereigenen Ketose kommen kann. Ist das nicht der Fall, wird es extrem mühsam bis unmöglich, diesen Zustand zu erreichen.
  4. Viele wollen die ketogene Diät nutzen, um ihre metabolische Flexibilität zu optimieren. Was aber fast niemand weiß: Sie kann auch das Gegenteil bewirken. Vor allem, wenn sie zu lange beibehalten wird. Außerdem macht auch ein Übermaß an freien Fettsäuren im Blut insulinresistent.

Nichtsdestotrotz ist die ketogene Ernährung grundsätzlich ein hervorragendes Tool und kann in vielen Fällen gesundheitlich der Gamechanger sein. Hier geht es lediglich darum, nichts zu beschönigen und beide Seiten der Medaille zu kennen.

Zwischenfazit zur ketogenen Ernährung

So kann der Teller bei einer ketogenen Ernährung aussehen

Bei der ketogenen Ernährung ist Fett der fast einzige Energielieferant. Wenn alles gut läuft, stellt der Körper dann selbst Ketonkörper her und kann dadurch sehr schnell sehr viel Körperfett verbrennen.

Ketose durch exogene Ketone …

… funktioniert anders.

„Diese Ketone zu trinken ist als würdest du Dich mit Schweiß einreiben und denken, Du hättest dann Sport gemacht.“ – Menschen, die sich nicht mit dem Stoffwechsel auskennen.

Aussagen wie diese kommen zu Stande, weil Ketone Präparate- im Gegensatz zu einer Ketose durch die ketogene Ernährung – nicht dafür sorgen können, dass der Körper selbst Ketonmokelüle herstellt. Zumindest nicht sofort.

Ketonsalze werden einfach in Wasser aufgelöst und getrunken.

Stattdessen gelangen hier einfach Ketonkörper durch die Verdauung ins Blut. Es muss nicht auf Kohlenhydrate verzichtet werden, sondern die normale Ernährung kann beibehalten werden.

Auch diese Ketone werden in den Mitochondrien verbrannt – es findet also per Definition eine Ketose statt.

Allerdings sind die Ketone-Präparate nun erst einmal zusätzliche Kalorien …

… und verbrennen entsprechend kein Fett, oder?

Betrachten wir es nur auf die Minute der Einnahme gesehen, so trifft das zu.

Kein Nährstoff, den wir von außen zuführen, verbrennt sofort Fett. Keiner.

Dennoch wissen wir, dass die richtige Ernährung einen entscheidenden Einfluss auf den Fettstoffwechsel und die metabolische Gesundheit hat. Protein z. B. kann kaum zu Fett umgewandelt werden und macht unterm Strich ebenfalls schlanker.

Mitochondrien verbrennen Kohlenhydrate, Fett und Ketone
Nicht Nährstoffe verbrennen Fett, sondern: Mitochondrien, die Fettverbrennungs-Kraftwerke in den Zellen.

Intelletics-Leser wissen:

Es geht am Ende nicht nur darum, wie viele Kalorien wir aufnehmen, sondern vor allem darum, was der Körper damit macht.

Werden die Kalorien einfach ins Körperfett eingelagert?
Sind sie als Überschuss an freien Fettsäuren oder Zucker im Blut, lösen Entzündungen aus, machen uns krank, träge und insulinresistent?

Oder werden sie genutzt, um Organe optimal zu versorgen, Muskeln aufzubauen und uns Lebensenergie zu geben?

Die gleiche Kalorienmenge kann unterschiedliche Wirkungen haben – ein Fakt, den viele Coaches und Gesundheitsberater vergessen.

Entscheidend ist nicht nur der Energiegehalt unserer Nahrung, sondern auch: Die

biologische Wirkung.

Es liegt auf der Hand: Ein Apfel ist mehr als nur ein wenig Zucker, weil er Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe enthält. Gleiches gilt für Nüsse, oder auch Omega-3-Fettsäuren, bei denen mittlerweile fast jeder weiß: Die sind nicht einfach Fett, sondern regulieren Entzündungen, sind gut für Gehirn, Darm, Augen und auch das Herz-Kreislauf-System.

Stoffwechsel optimieren

Ein Nahrungsmittel auf die Kalorien zu reduzieren ist also denkbar rückständig. Niemand, der sich ansatzweise auskennt, tut so etwas noch.

Wie sieht das also bei Ketonen zum Trinken aus?

Auch diese haben biologische Wirkungen, die wir hier im Blog schon oft und aus verschiedenen Perspektiven und teilweise sehr ausführlich erläutert haben.

Im Schnelldurchlauf noch einmal:

  1. Sie reduzieren Entzündungen
  2. Sie senken den Hunger
  3. Sie stabilisieren den Blutzucker
  4. Sie helfen gegen Stress
  5. Sie verbessern die Gesundheit der Mitochondrien (dort wird Fett verbrannt)
  6. Sie verbessern den Schlaf
  7. Sie schützen das Gehirn
  8. Sie optimieren die neuronalen Funktionen und Gehirnleistung
  9. Durch die Punkte 1, 3, 4 und 6 verbessern sie den absoluten Schlüsselfaktor für das Abnehmen: Die Insulinsensitivität

Selbst, wenn einfach nur abnehmen das Ziel wäre, ist offensichtlich:

Wenn durch die 45 kcal, die eine Ration Ketone enthält, insgesamt weniger Kalorien aufgenommen werden und die Insulinsensitivität verbessert und der Fettstoffwechsel grundsätzlich optimiert wird, ist es ein No-Brainer, dass Ketone-Präparate in vielen Fällen Sinn machen.

Wichtige Grundvoraussetzung: Es werden die richtigen Keto-Supplemente genutzt (reines, rechtsdrehendes Beta Hydroxybutyrat).

Gerade wenn der Fettstoffwechsel bisher nicht gut läuft

… macht es einfach nur Sinn, Ketone zu nutzen, denn sie haben die Fähigkeit, die Mitochondrien zu reparieren und somit überhaupt erst wieder die Grundlage zur Fettverbrennung zu schaffen.

Denn – was viele nicht wissen – es kann durchaus sein, dass die Zellkraftwerke verlernt haben, freie Fettsäuren zu oxidieren. Die Folge: Kein Gewichtsverlust trotz Kaloriendefizit – und stattdessen unschöne Begleiterscheinungen.

Es ist an dieser Stelle auch klar:

Um in einer körpereigene Ketose zu kommen, muss der Fettstoffwechsel  vorher laufen – die Ketose ist, wie erwähnt, der Beta-Oxidation nachgelagert.

Wenn also von außen zugeführte Ketone den Fettstoffwechsel teilweise überhaupt erst wieder in relevantem Maße ermöglichen, erleichtern sie auch den Eintritt in die körpereigene Ketose.

Also: Selbst bei einem einwandfrei funktionierenden Fettstoffwechsel sind die Ketone hilfreich, um in die endogene Ketose zu kommen, da sie in der Übergangsphase die Keto-Grippe verhindern oder abschwächen.

Fazit: Keto Drink oder ketogene Diät?

Oder beides?

Wer permanent – über Wochen oder Monate – in Ketose sein will, kommt um eine ketogene Ernährung nicht herum, denn Ketone-Pulver sind nur 4-8 Stunden im Blut – auch, wenn ihre anderen Wirkungen deutlich länger sind.

Die körpereigene Turbo-Umwandlung freier Fettsäuren zu Ketonkörpern wird ebenfalls nur durch eine ketogene Ernährung plus Kaloriendefizit und Maßnahmen gegen den Jo-Jo-Effekt erreicht.

Dennoch unterstützen Ketonsalze den Fettstoffwechsel, machen ihn in vielen Fällen überhaupt erst möglich und lassen die Anwender von sämtlichen Vorteilen von Ketonkörpern im Blut profitieren, die sonst nur mühsam durch eine ketogene Ernährung erreicht würden.

Mein Fettverlust durch exogene KEtone
Abnehm-Erfahrungen mit exogenen Ketonen und mein Bericht

Wer also weiterhin Kohlenhydrate essen möchte und trotzdem die Vorteile der Ketose haben mag, hat mit Ketonkörpern zum Trinken nun ein Ass im Ärmel – sofern es sich um reine r-BHB Ketone handelt.

Auch die Kombination des Keto-Supplements und ketogener Ernährung kann sinnvoll sein, um noch tiefer in Ketose zu kommen.

Unterm Strich macht beides Sinn und was besser für den Einzelnen ist, hängt von den individuellen Zielen und Voraussetzungen ab.

Exogene Ketone sind immer noch recht neu in Europa und für maximale Erfolge ist es entscheidend, die wirksamen, bioidentischen r-BHB Ketone zu bekommen. Informationen zur optimalen Einnahme und Anwendung sowie weitere hilfreiche Tools zur Stoffwechsel Optimierung werden ebenfalls zur Verfügung gestellt.

Ich hoffe, das Thema der Unterschied zur ketogenen Diät ist damit ein für allemal geklärt. Ansonsten: Offene Fragen gerne in die Kommentare schreiben.

Herzliche Grüße
Vincent Braukämper

Vincent Braukämper Autor Coach Speaker

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