Den Calisthenics Park richtig planen

Aktuell entstehen immer mehr Calisthenics Anlagen im öffentlichen Raum. Diese Freisportanlagen werden oft ausgeschrieben und unterliegen speziellen Bedingungen, wie z. B. einer TÜV-Zertifizierung.

Über den Sinn und Unsinn dieses Verfahrens kann man denken, was man mag – Fakt ist: Es gibt Wege, Einfluss darauf zu nehmen, dass das Projekt ein voller Erfolg wird.

5 Punkte für die erfolgreiche Planung der Outdoor Trainingsanlage

1. Expertengespräche

Egal, ob es sich um eine reine Calisthenics, Freeletics oder Parkour Anlage handelt – die besten Planer sind die Sportler selbst. Denn kleine Unterschiede beim Oberflächenmaterial, den Winkeln der Stangen oder der Höhe können entscheidend dafür sein, wie erfolgreich das Projekt am Ende wird.
Außerdem treten immer wieder dieselben, eklatanten Fehler auf: Hersteller mit wenig bis keinem Know-How bauen sinnlose oder teilweise sogar störende Elemente ein, die das Projekt torpedieren.
Der Stadt Bochum haben ein paar andere Sportler und ich letztes Jahr bei der erfolgreichen Planung eines neuen Großprojektes helfen können – als Sportler freut man sich, wenn man sich dort einbringen kann!

2. Boden

Der beste, aber auch teuerste Boden ist ein Fallschutzboden.
Umso ärgerlicher ist es, wenn dieser Boden dann nichts aushält.
An der Sportfakultät der Ruhr-Universität-Bochum wurde kürzlich eine Anlage gebaut, die einen 25.000 € teuren Boden beinhaltet. Der Fehlschuss dabei? Angeblich – und ich bezweifle diese Aussage übrigens – dürfen darauf keine Gewichte verwendet werden, weil starke punktuelle Belastungen den Boden beschädigen (können).
Bei einer Ausschreibung ist also darauf zu achten, sich für diesen Fall abzusichern.
Und ja, es gibt widerstandsfähige, federnde Böden: Im Kraftsportverein existieren Matten, auf die seit 20, 30 oder 40 Jahren tägliche Metallhanteln mit Gewichten von bis zu 300 kg fallen. Es ist eine Frage des richtigen Materials.
PS: Falls Du Dich fragst, was Gewichte auf so einer Anlage zu suchen haben: Calisthenics wird auch häufig mit Zusatzgewichten trainiert, die die Sportler mit zur Anlage bringen.

3. Stangen

Klassiker? Zu glatte Stangen.
Polierter Edelstahl ist schön, aber extrem rutschig.
Klar, besser als nichts. Aber wenn der Anspruch sein soll, einen möglichst guten Calisthenics Park zu bauen, ist ein glattes (niemals raue Bars), aber dennoch griffiges Material von Vorteil.
Klimmzugstangen sollten in verschiedenen Höhen vorhanden sein, sodass auch ein 2 Meter Mann sich noch ausgestreckt daran hängen kann, ohne den Boden zu berühren, aber auch die 1,55mm Frau eine Bar hat, an der sie trainieren kann.

4. Barren

Viele Anlagen haben garkeine Dipbarren.
Das ist schade – wenn allerdings schon das Geld dafür investiert wird, will man ja ein sinnvolles Ergebnis haben.
Bei den Dipbarren gilt es, drei Dinge zu beachten:
1) Besser zu dick als zu dünn.
2) Besser zu hoch als zu niedrig: Ein schöner Dip wird gestreckt ausgeführt.
3) Im Optimal Fall leicht aufeinander zulaufende Stangen, sodass Sportler mit unterschiedlichen Schulterbreiten dort trainieren können.

5. Ringe

… sind ein extrem potentes Tool und im Idealfall schon integriert. Sie machen die Anlage zum wahren Hit.
Idealerweise sollten die drehbar sein und an einer Kette hängen.

Es empfiehlt sich vor der finalen Planung immer eine Begehung mit fachkundigen Sportlern, um mögliche Unsicherheiten und Fehlschläge systematisch auszuschließen.
Außerdem können so bei öffentlichen Projekten (Stadt, Kommune, Gemeinde etc.) die nötigen Ausschreibungen treffsicher und optimal formuliert werden, sodass am Ende die Planung der Calisthenics Anlage ein voller Erfolg ist.

Final

Calisthenics Parks sind ein gewaltiger Schritt für eine gesündere, stärkere und sportlichere Gesellschaft. Ich unterstütze diese Entwicklung bei jeder Gelegenheit und helfe gern dabei – weil es mir eine Herzensangelegenheit ist. Deswegen: Fragen gern über das Kontaktformular nach dem Bild.

Herzliche Grüße
Vincent Braukämper

Strength und Performance Coach in Bochum

    Bitte beachten: Das Formular kann nur mit der Zustimmung zur Datenschutzerklärung gesendet werden!

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
    Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
    Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

    Menü