Athletiktraining im Skateboarding

Vielleicht weißt Du schon, dass Skateboarding meine erste große Liebe war. Viele Jahre habe ich jeden Tag 4-8 Stunden auf dem Brett verbracht. Warum ich aufgehört habe? Es ging nicht mehr. Kein Knorpel mehr im linken Knie, 6 Bänderrisse im Knöchel rechts, 2 links, ständig kleine Verletzungen… Dabei hätte ich nicht nur viel besser sein können als ich schon war, sondern könnte auch jetzt noch fahren, wenn ich ein paar entscheidende Dinge richtig gemacht hätte.


*Dieser Artikel entsteht aus einer spontanen Eingebung. Ich möchte, dass aktive Skater, die diesen Sport lieben, so lange wie nur irgendwie möglich dabei bleiben können. Mit möglichst wenigen Verletzungen und brutalem Pop.


Was waren meine größten Fehler?

Mit 14, 15, 16, 17 denkst Du, Du bist unbesiegbar. Schmeißt Dich einfach jede Treppe und jedes Rail runter. Abfedern? Wozu, STYLE ist wichtig, auch bei failen lässig aussehen. Im Nachhinein hätte ich mich einfach ein paarmal mehr abrollen sollen, anstatt ständig auf den Füßen zu landen.

Und hier kommen mehrere Dinge zusammen.

Wie Du VIEL MEHR aushältst.

Am verletzungsanfälligsten sind im Skateboarding Sprunggelenke (Knöchel) und Knie. Danach Handgelenke, Arme, Ellenbogen. Alles andere ist eher selten.
Gehen wir alle diese Schwachstellen einmal systematisch durch:

  1. Sprunggelenke – nicht mehr umknicken
    Wenn Du Bänderrisse und Bänderdehnungen beim Skaten vermeiden willst, brauchst Du bewegliche, aber dennoch stabile Fußgelenke. Du kannst sie mit einfachen Übungen kräftigen, z. B. indem Du auf einem weichen Untergrund mit den Füßen kreist oder den Fuß in jede Richtung streckst, ranziehst und seitlich kippst.
  2. Knie – höher Springen und auch mit 30 noch laufen können
    Als Skater solltest Du UNBEDINGT Deine Kniestabilität bzgl. Deine Beinachse trainieren. Damit reduzierst Du die Belastung beim Landen JEDES EINZELNEN TRICKS. Und das sind ein paarhundert Trys am Tag! Wie? Z. B. durch einbeinige Kniebeugenvarianten mit der richtigen Technik.
    Außerdem entwickelst Du zwangsläufig Disbalancen – egal wie stark Dein Switch Foot ist. Diesen kannst Du entgegenwirken – ebenfalls durch gleichmäßige einbeinige Übungen.
    Eigentlich springen wir den ganzen Tag, wenn wir Skaten. Trotzdem profitierst Du als fortgeschrittener Skater von Sprungkraft- und Landungstraining. Dein Pop – wieviel Kraft Du aufs Brett übertragen kannst – kann extrem krass sein, wenn Du selbst nicht hoch raus kommst, ist Deine Sprunghöhe trotzdem limitiert. Wenn Du das separat übst und ebenfalls die Landungen in verschiedenen Winkeln trainierst, wirst Du höher springen und smoother landen.
    Final: Beinmuskeln. Trainiere einfach Deine Beine. Nicht superhart. Sie sollen nicht müde sein. Aber dort etwas schützende und kräftigende Muskelmasse aufzubauen, bringt Dir mehr Momentum in Deinen Tricks.
  3. Sicherer fallen – Handgelenke und Ellenbogen
    Wie oft tun die Handgelenke weh, weil es Dich mal wieder richtig weggelegt hat? Die wenigsten Skater wollen fette Muskelpakete am Oberkörper. Unnötig viel Masse macht Drehungen schwieriger und wirkt sich auf den Style nachteilig aus. Trotzdem sollte eine gewissen Grundkraft und ein Muskeltonus vorhanden sein – denn egal, ob Du Dich abrollst, mit den Armen abfängst oder irgendwo festhalten musst: Deine Chancen, Dir nichts zu brechen, zu stauchen oder einfach Deine Gelenke zu shreddern stehen deutlich besser, wenn Du Grundkraft und Bewegungskontrolle hast.
    Du kannst natürlich im Fitnessstudio dafür trainieren – besonders sinnvoll finde ich persönlich Grundübungen mit dem Körpergewicht, z. B. Ring-Liegestütze, Rudern, Klimmzüge… auch hier sollte das Trainingssystem zu Deinen Möglichkeiten passen.

Das war erstmal ein grober Abriss zu dem Thema. Wenn Du mehr wissen willst, z. B. welche Übungen und wie oft Du am besten trainierst, sodass Du mit weniger Verletzungen und krasserem Pop auf der Straße oder in der Rampe unterwegs bist, schicke ich Dir die Tage mal was dazu. Trag Dich dafür einfach hier ein:

Beste Grüße
Vincent

*Ein gut strukturiertes Stabilitäts- und Krafttraining hätte meine Skateboarding Karriere in ganz andere Dimensionen gebracht und um mindestens 10 Jahre verlängert.

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